Sonntag, 6. Dezember 2009

Part 3: Spritzentherapie und die generelle Grundeinstellung


Wusstest ihr schon...
Die Wahrscheinlichkeit, dass man von einem Flugzeug getroffen wird, das vom Himmel stürzt: 1 zu 25 Millionen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es heute passiert: 1 zu 7 Trillionen!!!

Wenn das Ganze so aussieht, dann sollte ich mir doch einfach nicht so viele Sorgen machen was alles sein könnte, sondern mich viel mehr einfach jeden Tag daran erfreuen, das ich verdammt gute Chancen habe keinen dramatischen Tod unter einem Flugzeugheck zu finden! :D

Und was nützt es denn überhupt Angst vor bevorstehenden Eventualitäten zu haben? ...Selbst wenn man weiß, das sie vielleicht gar nicht so eventuell sind, sondern sie einem mit aller Wahrscheinlichkeit doch früher oder später wiederfahren werden?
Ich für meinen Teil rechne nicht damit von einem Düsenjet erschlagen zu werden, beim besten Willen, so neurotisch bin ich dann doch noch nicht :) Aber es sind eben gewisse andere Dinge (ihr wisst schon worauf ich anspiele) mit denen ich in relativ naher Zukunft rechnen muss. Aber wie gesagt. es gibt zwei Wege mit den bevorstehenden Eventualitäten umzugehen. Beide ändern nichts daran, das mir mit einer ziemlichen Gewissheit in der nahenden Zukunft irgendetwas auf irgend eine Weise irgendwie wiederfahren wird :) Wie aber genau das Ganze über die Bühne gehen wird, kann niemand im Detail voraussehen. Wie also jetzt an die Sache ran gehen?...

Version 1: ...ist echt scheiße, denn Version 1 beinhaltet, sich in den deutlichsten Farben, mit jedem noch so kleinen, minimalsten Detail und jeder noch so grausamen Eventaulität auseinander zu setzen und so sich voller liebevoller Denkarbeit auszumalen, was auf einen wie genau zukommen könnte. ...mit dieser Version habe ich übrigens bereits die letzten 3 Wochen verbracht. Und ich kann nur nochmal betonen: ECHTE SCHEIßE!...

Version2: Alles auf sich zukommen lassen! Den Kopf NICHT im Vorraus mehr als unbedingt nötig zerbrechen! Nur die zum Überleben absolut nötigen Basics klären und durchdenken, ansonsten "Schwarzblende"! ...
Bedeutet in meinem Fall: Die 2.OP wird kommen! Darüber brauch ich mir nicht den Kopf zu zerbrechen... das steht außer Frage. Wie beschissen wird das Ganze werden?Wen kümmerts! Denn reicht es nicht dank der OP die gesammte Folgezeit schon so richtig im Eimer sein zu werden? Wenn ich jetzt damit weitermache mir über all die netten fiesen Details und eventuellen Horrorszenarien den Kopf zu zerbrechen und Panik zu schieben, denn versau ich mir ja auch noch die kurze, letzte Zeit VOR dem Eingriff!!?!! Wie blöd ist das denn!!??

Wusstet ihr, dass das sicherste Alter in einem menschlichen Leben mit 10 Jahre ist?! In diesem Alter passieren einem statistisch gesehen die wenigsten Unglücke.
Tja, die Marke von 10 habe ich ja nun leider bei Weitem überschritten und somit sollte ich der Realität auch ins Auge blicken und mich damit abfinden, das zum Leben beschissene Situationen dazu gehören. Wie beschissen diese werden, sollte man aber nicht schon im Voraus erahnen wollen und die Wut, Trauer, den Ärger und was sonst nicht noch alles damit verbunden ist, in vollen Zügen bereits BEVOR es überhaupt geschehen ist auskosten. wie gesagt,...wie blöd ist das denn??!?! :)


Nehmen wir den heutigen Tag. Heute hatte ich meine dritte von acht Spritzen im Rahmen meiner Hyaluronsäuretherapie.
Ich saß im Wartezimmer und traf eine Entscheidung. Spritze Nummer Eins, vor 3 Wochen war schmerzlich betrachtet die Hölle! Im Verhältnis dazu war allerdings Spritze Nummer Zwei, aus der letzten Woche, jedoch wirklich erträglich. Es stand also 50 zu 50. Ich, im Wartezimmer sitzend, hatte somit heute psychisch gesehen die freie Wahl zwischen Menü Nummer1: "nervösen Zuckungen mit Pommes und ner Cocke" oder einem entspannten Menü Nummer2: dem "ausgeglichenen Lauschen der weihnachtlichen Wartezimmermusik". Ich bemühte mich, mich an Variante 2 zu halten... und das Ende der Geschichte...Panik wäre extrem unbegründet gewesen und hätte alles um Längen unerträglicher gemacht...denn Spritze 3 folgte dem Vorbild ihrer Vogängerin und ließ mich relativ erträglich die Geschichte durchstehen!

Der erste Schock der Diagnose wurde mittlerweile von mir verdaut. (Ist euch wahrscheinlich aufgefallen;) Nun heißt es für mich: NICHT nach Vorne schauen!... sondern die Gegenwart erlbene. Denn die unausweichlichen, großen Probleme die mit der OP meines linken Beines und der Transplantation und dem "was weiß ich nicht noch alles" zusammenhängen, kommen früh genug!...Ich begnüge mich derzeit lieber mit den verrückten, alltäglichen Absurditäten und gegenwärtigen Problemen des Hier und Jetzt und mit der presenten Hoffnung einen weiteren Tag hinter mich zu bringen, an dem ich nicht von einem Flugzeug erschlagen werde :)

...in diesem Sinne...
2BeContinued :)

(...mit einer Wahrscheinlichkeit von 7 Trillionen zu 1 ;)

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